Montag, 7. Februar 2011

Rezension: Karin Slaughter–Entsetzen

Slaughter_KEntsetzen_WT_2_101284Abby Campano kommt nach Hause und findet eine offene Haustür vor. Sie tritt in ihr Haus ein, sucht ihre Tochter und sieht eine weibliche Frauenleiche über der ein junger Mann mit einem Messer kniet. In der Annahme, dass das Mädchen auf dem Fußboden ihre Tochter ist und der junge Mann sie getötet hat, versucht sie zu fliehen. Der junge Mann rennt ihr hinterher, es kommt zu einem Kampf und Abby erdrosselt den jungen Mann. Was sie allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: die Frau auf dem Fußboden ist nicht ihre Tochter, der junge Mann ist auch ein Opfer und wollte ihr nur helfen. Damit beginnt für Will Trent vom Georgia Bureau of Investigation seine Ermittlungsarbeit, wobei er die Polizistin Faith Mitchell als Partnerin zugeteilt bekommt, deren Mutter erst vor kurzem von Will wegen Bestechlichkeit angeklagt wurde. Gemeinsam kommen sie dem Täter immer weiter auf die Spur.

“Entsetzen” trifft es leider bei diesem Buch. In freudiger Erwartung habe ich mir die Lektüre dieses Thrillers lange Zeit aufgehoben, da Karin Slaughter ja zu den Autorinnen gehört die durch sehr große Marketing-Kampagnen bekannt gemacht werden. Dementsprechend ist jede neue Veröffentlichung direkt ein Weltbestseller. Entsetzt war ich deshalb, weil dieses Buch eher Mittelmaß als Welterfolg ist. Die Geschichte ist dermaßen verzwickt durch die vielen kleinen Macken die Will und Faith besitzen, dass man schnell über das ein oder andere stolpert und sich fragt wie glaubwürdig das ganze eigentlich ist. Will als Legastheniker in einer ranghohen Position als Special Agent ist im wahren Leben wohl kaum vorstellbar und auch Faith, die bereits mit 14 schwanger war, hätte es im wahren Leben wohl eher schwer was das berufliche anbelangt. Die eigentliche Story allerdings ist recht annehmbar. Schade ist, dass die beiden Ermittler eigentlich mehr nebeneinander ermitteln als miteinander und das so viele Seiten verschwendet werden in denen sie sich gegenseitig Dinge verheimlichen oder vorwerfen Dinge verheimlicht zu haben. Das ganze Buch hat über 500 Seiten und es wäre mit Sicherheit deutlich besser gewesen die Story um die unnötigen 200 Seiten vor Veröffentlichung zu kürzen. Dann wäre es wahrscheinlich ein knackiger, rasanter Thriller geworden.

Der Schreibstil von Slaughter ist mir auch negativ aufgefallen. Leider kann ich es nicht an einem konkreten Beispiel festmachen, aber man hat etwas Mühe, da die Sätze extrem verschachtelt und kompliziert formuliert sind. Dies mag aber durchaus an einer verdammt schlechten Übersetzung liegen.

Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld auch warnende Stimmen vernommen haben, die bereits angedeutet haben, dass es sich hierbei nicht um den besten Slaughter handelt. Ich kann es nicht beurteilen, denn es war mein Erster.

Insgesamt aber kann ich sagen, dass ich mir mehr erhofft hatte und so ergibt es für meinen Geschmack nur eine mittelmäßige Wertung von 3/5 Sternen.

VÖ: 21.08.2010, Verlag: Blanvalet, Preis: 19,99€ (D), 20,60€ (A)

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